Frage eines Kunden:
Wie kann es sein, dass der Speicher VOLL ist und trotzdem wird Strom aus dem Netz bezogen?
Ausschlaggebend ist für die Beantwortung dieser Frage ist immer die Ausgangsleistung des Speichers.
Nehmen wir an, der Speicher hat eine Ausgangsleistung von 3400 Watt.
Das bedeutet, für alle angeschalteten Verbraucher, die er versorgen soll, kann er punktuell "nur" 3400 Watt zur Verfügung stellen, mehr geht nicht, auch wenn der Speicher 10.000 Wattstunden gespeicherte Energie in sich hätte.
Dann kommt es manchmal zu folgenden Situationen (Beispielhaushalt mit 2 Personen, in der Einliegerwohnung wohnt die Mutter des Hauseigentümers):
- Nehmen wir an Steffi kocht auf 4 Herdplatten etwas.
- Renate backt einen Kuchen.
- Dirk muss draußen mit der Schlagbohrmaschine bohren, hat dabei noch das Radio an.
- Die Waschmaschine läuft.
- Dazu müssen alle Dauerverbraucher wie Kühlschränke, Heizungspumpe und -steuerung, Gefriertruhen, Internetrouter…auch versorgt werden.
- Sagen wir der momentane Leistungsbedarf liegt bei ca. 9000 Watt.
Dann ist der Leistungsbedarf größer als die 3400 Watt Ausgangsleistung, die die Batterie in diesem Moment zur Verfügung stellen kann.
Und dann wird der überzählige Bedarf des Hauses aus dem Stromnetz bezogen, obwohl der Speicher voll ist.
Zudem hat der Speicher einen Standby-Betrieb und einen Sicherheitspuffer. Dieser wird nicht durch Strom aus der Batterie gedeckt.
Dadurch wird trotz 100% Abdeckung durch die Batterie in der Nacht zusätzlicher Netzbezug erforderlich.
Versicherungen:
Man hat 2 Möglichkeiten, seine Anlage zu versichern.
Option 1: Man schließt seine PV-Anlage mit oder ohne Speicher bei der Wohngebäudeversicherung mit ein. Dann ist die Anlage gegen dieselben Risiken versichert, wie das Haus. Sollte das aber bspw. nur Feuer sein, dann ist die Anlage auch nur gegen Feuer versichert. Sturm, Hagel, Schneedruck, Vandalismus wären dann nicht dabei.
Darum empfehlen wir Option 2: eine eigene Photovoltaik-Versicherung. Das ist dann eine sog. Allgefahrendeckung. Sie sollte die wahrscheinlichsten Risiken für eine PV-Anlage absichern. Diese sind Feuer, Sturm, Hagel, Schneedruck, Vandalismus, aber auch solche Gefahren wie Überspannung, Tierbiss oder Schadensuchkosten.
Die Kosten für die Versicherung einer normalen Hausdachanlage sollten in beiden Fällen 150 € nicht übersteigen.